Gesundheit als Leitmarkt
Weltweit wächst der Bedarf an Gesundheitsversorgung und medizinischen Dienstleistungen. Verstärkt wird diese Entwicklung auch künftig weiter durch den demografischen Wandel und die steigende Lebenserwartung der Menschen. Vor allem im Bereich der digitalen Gesundheitsprodukte ist ein starkes Wachstum zu erwarten. Dazu gehört vor allem die Anwendung Künstlicher Intelligenz im Gesundheitsbereich, genauso wie die Entwicklung diverser Gesundheits-, Diagnose- und Monitoring-Apps. Daher ist Gesundheit als einer der Leitmärkte der Metropole Ruhr auch ein Zielbereich der Smart Specialisation Strategy (S3).
Die Strategie der intelligenten Spezialisierung (S3) ist eine wichtige Grundlage für die Einwerbung von europäischen Fördermitteln für regionale Entwicklung. Die Europäische Kommission fördert die Spezialisierung wirtschaftlicher Stärken – anhand der Strategie entwickelt die Metropole Ruhr ihre zentralen Kompetenzen, Alleinstellungsmerkmale und Leuchtturmprojekte weiter.
Gesundheitsmarkt im Ruhrgebiet
In der Metropole Ruhr ist der Bereich Gesundheit beschäftigungspolitisch bereits der bedeutendste Leitmarkt. Die Umsätze wachsen dynamisch. Durch die polyzentrische Struktur der Region entstanden hier verschiedene spezialisierte Zentren, die untereinander gut vernetzt sind. Die Basis bieten mit Bochum, Duisburg-Essen sowie der Zahnklinik Witten-Herdecke drei universitäre medizinische Fakultäten und Krankenhäuser. In ihrer unmittelbaren Umgebung befinden sich viele Kleinstunternehmen, kleine und mittlere Unternehmen sowie junge Firmen. Gemeinsam bieten sie eine gute Grundlage für wichtige Innovationen in der Branche, denn hier kommen Forschungskompetenz und Unternehmergeist zusammen.
Nährboden für Start-ups
Gerade auch im Bereich der digitalen und intelligenten Gesundheitsversorgung punktet die Metropole Ruhr. Bochum zum Beispiel verfügt mit dem Gesundheitscampus über ein wichtiges regionales Kompetenzzentrum. Im Dunstkreis der Ruhr-Universität Bochum sowie der privaten Hochschule für Gesundheit entstehen zahlreiche hochinnovative Start-ups. Die Ruhr-Universität beteiligt sich auch als ein Schlüsselakteur an der Plattform „Digital Health Start-Up Ökosystem NRW”, einer vom Land geförderten Initiative zur Bündelung innovativer Aktivitäten smarter Gesundheits-Start-ups in NRW.
Kernkompetenz Smart Health
Bedeutsam in diesem Bereich ist zum Beispiel auch das Universitätsklinikum Essen. Es gründete das Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM). Verantwortlich für das Projekt SmartHospital.NRW der Landesregierung entwickelt es zudem mit Partnern aus Forschung und Praxis Lösungen, um Patientinnen und Patienten mit Hilfe Künstlicher Intelligenz besser behandeln zu können.
Ein weiteres Kompetenzzentrum für Smart Health bildet Dortmund mit dem Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST). In dessen Smart Health Lab wird unter anderem zur datengetriebenen Gesundheitsversorgung geforscht. Gemeinsam mit regionalen Krankenhäusern und der Fachhochschule Dortmund verantwortet das Fraunhofer ISST auch das Projekt Smart Care.
Kompetenzzentren in der Metropole Ruhr
Bergkamen
Bochum
Bönen
Dortmund
- Fraunhofer ISST Smart Health Lab
- Projekt Smart Care Service
- BioMedizinZentrumDortmund
- Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS)
Essen
Gelsenkirchen
Potenziale entwickeln, Kooperationen stärken
Entwicklungspotenziale für die Gesundheitsbranche und insbesondere im Bereich Smart Health bestehen aber nicht nur in Bochum, Essen und Dortmund, sondern in der gesamten Region. Um diese weiterzuentwickeln, werden vor allem die Kooperationen zwischen verschiedenen Akteuren gestärkt. Die Zusammenarbeit von Unternehmen, Wissenschaft und Gesundheitswesen bildet ein wichtiges Element zur Unterstützung der bereits wachsenden Szene an innovativen KMU und Start-ups. Die Verbindung von Akteuren der Gesundheitsbranche mit Unternehmen der IT-Branche kann dazu beitragen, Potenziale im Bereich der Smart Health als einem stark wachsenden Zukunftsmarkt weiterzuentwickeln.
Foto: Rupert Oberhäuser