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wirtschaftliche entwicklung im Ruhrgebiet   

Wie viele Beschäftigte gibt es in der Metropole Ruhr? Und wie dynamisch entwickelt sich das Ruhrgebiet in den einzelnen Märkten? Der Wirtschaftsbericht Ruhr weist die aktuellen regionalökonomischen Kennzahlen aus und stellt Best-Practice Beispiele aus der Region vor.

 

 

Wirtschaftsbericht Ruhr 2023

Die deutsche Wirtschaft war im Jahresverlauf 2023 insgesamt von einer ökonomischen Stagnation geprägt. Das zeigt sich auch in der Entwicklung der Leitmärkte in der Metropole Ruhr. 2023 hat die Beschäftigungsdynamik im Ruhrgebiet etwas nachgelassen. Das Wachstum fiel mit +0,5 % schwächer aus als in den Vorjahren und sogar als in Land (+0,7 %) und Bund (+0,8 %). Aber: Trotz aller Krisen und Krisenbeschreibungen wächst die Beschäftigung weiter. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist um 9.791 gestiegen, und liegt nun bei 1.857.371. 

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1.857.371Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte                   in der Metropole Ruhr

Die Leitmärkte im Überblick

Acht zentrale Leitmärkte stehen im Fokus des Wirtschaftsberichts Ruhr: Gesundheit, Digitale Kommunikation, Urbanes Bauen & Wohnen, Bildung & Wissen, Ressourceneffizienz, Mobilität, Freizeit & Events und Nachhaltiger Konsum. Ergänzend zu diesen Leitmärkten wird der Bereich Industrieller Kern und Unternehmerische Dienste analysiert. Klappen Sie das Akkordeon auf, um mehr über die Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und die Unternehmensanzahl sowie Umsätze in den einzelnen Leitmärkten zu erfahren:

 

Bildung und Wissen

Der Leitmarkt Bildung & Wissen verzeichnet einen leichten Beschäftigungszuwachs in der Metropole Ruhr. Im Jahr 2023 waren in diesem Leitmarkt 98.451 Personen beschäftigt. Der Großteil davon arbeitet im Bereich der Schulen und Hochschulen (45,9 %), wobei zu berücksichtigen ist, dass Beamte in der Beschäftigungsstatistik nicht erfasst werden. Mit einem Zuwachs von 1.104 Beschäftigten (+1,1 %) lag das Wachstum geringfügig unter dem Landes- bzw. Bundeswert (+1,4 %; +1,3 %). Die positive Entwicklung wird von den Kernbereichen Vorschulische Bildung und Forschung getragen (+4,2 %; +6,4 %), die sich dynamischer entwickelten als auf Landes- oder Bundesebene. Regionale Schwerpunkte des Leitmarktes bestehen in Bochum, Herne und Dortmund.

Im Leitmarkt Bildung & Wissen ist die Differenz zwischen sozialversicherungspflichtig und nicht sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am größten (Faktor 1,51). Ein Grund hierfür ist die hohe Anzahl an Beamten, die nicht in der Statistik der sozialversicherungspflichtigen Beschäf-tigten erfasst werden. Da es vor allem im Bildungssystem viele Beamte gibt, beispielsweise Lehrer und Professoren, ist hier die Zahl der Erwerbstätigen wesentlich höher. Bemessen an der Anzahl der aktiven Unternehmen (3.052) und deren Gesamtumsatz von 1,36 Mrd. Euro ist der Leitmarkt Bildung & Wissen der kleinste in der Metropole Ruhr. Im Untersuchungszeitraum ist die Zahl der Unternehmen um 8,2 % und deren Gesamtumsatz um 5,5 % gestiegen.

Digitale Kommunikation

Die Digitalisierung ist ein omnipräsentes Thema, das sich branchenübergreifend ausbreitet. Durch den Einsatz digitaler Kommunikationstools können Informationen und Daten schneller und effizienter ausgetauscht werden. Diese Tools spielen eine entscheidende Rolle bei der Beschleunigung von Geschäftsprozessen und erleichtern Datenanalysen, indem sie einen reibungslosen Informationsfluss ermöglichen.

Im Jahr 2023 stellt der Leitmarkt Digitale Kommunikation in der Metropole Ruhr mit einem Anteil von 3,6 % an der Gesamtbeschäftigung (entsprechend 67.070 Beschäftigten) das kleinste Segment dar. Der Anteil an der Gesamtwirtschaft in diesem Leitmarkt liegt in der Metropole Ruhr unter dem Bundes- und Landesschnitt (Bund: 4,6 %; NRW: 4,3 %). Dies spiegelt aber nicht die zukünftige Bedeutung der Branche wider. Der Großteil der Beschäftigten ist im Kernbereich Datenverarbeitungsdienstleistungen und Software (61,6 %) tätig. Insbesondere die Standorte Dortmund, Essen und Bochum zeichnen sich durch eine hohe Spezialisierung in diesem Bereich aus, auch im Vergleich zum Bund. Der Großteil der neuen Arbeitsplätze entfiel auf den Bereich der Datenverarbeitungsdienstleistungen und Software (+1.623; +4,1 %). Der Bereich IT-Hard-ware weist ebenfalls ein solides Wachstum auf, wenn auch auf niedrigerem Niveau (+228; +4,0 %). Im Gegensatz dazu verzeichnen benachbarte Dienstleistungen (Handel, Reparatur, Infrastrukturen) in der Metropole Ruhr einen Rückgang von     -1,1 %, während sie im Bund und in NRW zunehmen (Bund: +2,1 %, NRW: +3,7 %).

Dennoch konnte der Leitmarkt Digitale Kommunikation insgesamt ein Umsatzplus von +1,9 % erreichen und die Anzahl der Unternehmen stieg um +3,3 %. In allen Kernbereichen wurde im Untersuchungszeitraum ein Umsatzwachstum verzeichnet, wobei der Bereich Datenverarbeitungsdienstleistungen und Software mit einem Anstieg von +12,1 % besonders hervorsticht.

Freizeit und Events

Der Leitmarkt Freizeit & Events konnte im Jahr 2023 nach der Corona-Pandemie wieder auf ein Beschäftigungswachstum zurückblicken (+ 1.601; +1,9 %). Die Entwicklung liegt damit leicht über dem Bundestrend (+1,8 %), aber unter dem Landestrend (+ 2,5 %). Der Beschäftigungswachstum fand in nahezu allen Teilmärkten statt. Lediglich die Teilmärkte „benachbarte Dienstleistungen“ sowie „benachbarte Industriezweige“ konnten keine positive Beschäftigungsentwicklung vorweisen (-224; -0,8 % bzw. -7; -0,6 %). Regional, gemessen an dem Anteil der Beschäftigten an der Gesamtwirtschaft, sticht in dieser Branche vor allem die Stadt Essen im Ver-gleich zu den restlichen Ruhr-Regionen heraus. Sie bleibt jedoch hinter dem Bundeswert zurück.

Auch im Leitmarkt Freizeit & Events ist die Zahl der Erwerbstätigen deutlich höher als die der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Faktor 1,38). Dies kann ebenfalls auf viele Selbst-ständige, aber auch auf Personen die ausschließlich in einem Mini-Job tätig sind, zurückgeführt werden. So gibt es innerhalb der Eventbranche zum einen viele Selbstständige, beispielsweise Caterer oder Veranstaltungsmanager, zum anderen stellen diese auch oft Mini-Jobber an, zum Beispiel für den Service in der Gastronomie.

Die Umsätze sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr (+16,3 %) stark gestiegen und die Zahl der Unternehmen ebenfalls (+6,4 %). Insbesondere der Kernbereich Kulturbereich verzeichnete einen starken Umsatzanstieg von +46,1 %, gefolgt vom Kernbereich Event, Freizeit, Sport und Tourismus mit einem Anstieg von +40,0 %. Insgesamt stiegen die Umsätze im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um +16,3 %, und auch die Anzahl der Unternehmen nahm um 6,4 % zu.

Gesundheit

Der Leitmarkt Gesundheit ist ein entscheidender Pfeiler für die Versorgung der Menschen in der Metropole Ruhr, der durch verstärkten Einsatz digitaler Technologien sowohl in der aktuellen Pandemie als auch generell erhebliche Fortschritte erzielen kann. Eine enge Verzahnung mit dem Leitmarkt Digitale Kommunikation ist dabei von zentraler Bedeutung. Das Gesundheitswesen bleibt mit 371.300 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und einem Anteil von 20,0 % an der Gesamt beschäftigung erneut der bedeutendste Leitmarkt in der Metropole Ruhr, verzeichnet jedoch nur eine minimale Steigerung um +0,1 % am Gesamtanteil. Die stationäre und ambulante Versorgung sowie Dienstleistungen im gesundheitsrelevanten Handel, Sport, Sozialwesen und Pflege stellen die wichtigsten Teilbereiche des Gesundheitswesens dar. Zwischen 2022 und 2023 stieg die Beschäftigtenzahl um 3.935 Personen auf 371.300 an (+1,1 %), leicht über dem nationalen und regionalen Trend (Bund: +0,8 % bzw. NRW: +1,0 %). Regionale Schwerpunkte zeigen sich insbesondere in Herne, Bottrop und im Kreis Recklinghausen.

Die Umsätze der Unternehmen im Gesundheitsmarkt verzeichnen eine positive Entwicklung von   +1,8 %. Während stationäre und ambulante Versorgung sowie Versicherungs- und Verwaltungsbereiche einen Anstieg aufweisen (+3,3 % bzw. +4,0 %), sind deutliche Umsatzverluste in der Pharmazie (–11,6 %), bei benachbarten Industriezweigen (–15,8 %), Medizintechnik (–11,9 %) und Laboren (–10,2 %) zu verzeichnen. Insgesamt stieg die Anzahl der Unternehmen im Gesundheitsmarkt leicht um +2,6 %.

Mobilität

Der Leitmarkt Mobilität befindet sich in einem spannenden Entwicklungsprozess, der von zahlreichen Trends geprägt ist. Insbesondere fällt die verstärkte Integration von Elektrofahrzeugen in den Markt auf, was maßgeblich durch technologische Fortschritte und staatliche Anreize zur Emissionsreduzierung vorangetrieben wird. Doch nicht nur Elektrofahrzeuge prägen die Zukunft der Mobilität. Auch die Shared Mobility, zu der Carsharing und Ride-Hailing gehören, gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Zurzeit macht dieser Markt einen Anteil von 10,5 % an der Gesamtbeschäftigung in der Region aus. Im Jahr 2023 waren 194.704 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in diesem Leitmarkt tätig. Den größten Beschäftigungsanteil hieran verbuchen die Teilmärkte Mobilitätsmanagement und Logistik (61,5 %) sowie die Mobilitätsdienstleistungen, zum Beispiel der Betrieb von Werkstätten und Agenturen (22,1 %). Regional weisen insbesondere Hamm, Hagen, der Kreis Unna sowie Duisburg, gemessen am Anteil der Beschäftigten an der Gesamtwirtschaft, eine deutliche Spezialisierung gegenüber den anderen Ruhr-Regionen auf. Zwischen den Jahren 2022 und 2023 konnte der Leitmarkt einen Beschäftigungszuwachs von +0,9 % (+1.692 Beschäftigte) verzeichnen, womit das Wachstum stärker als im Landes- und geringer als im Bundestrend ausfällt (+0,3 %; +1,0 %).

Die Umsätze im Jahr 2022 sind im Leitmarkt Mobilität (+6,8 %) gestiegen, während die Unternehmenszahl annähernd gleichblieb (+0,6 %). Treibende Kraft für die Umsatzsteigerungen waren die Kernbereiche Verkehrsinfrastrukturen (+24,6 %) sowie Mobilitätsmanagement und Logistik (+11,9 %). Einzig und allein die benachbarten Industriezweige (-1,7 %) konnten keine positive Entwicklung verzeichnen.

Nachhaltiger Konsum

Das fragile Gefüge unserer Konsumwelt, das lange von unreflektiertem Ressourcenverbrauch und zum Teil verschwenderischem Umgang geprägt war, erlebt einen stetigen Wandel. In der Sinn-Ökonomie rückt sozialer Mehrwert und Nachhaltigkeit in den Fokus, anstelle von rein materiellem Wachstum und Profitmaximierung. Trends wie Beyond Plastic, Minimalismus und Zero Waste prägen diesen Paradigmenwechsel. Unternehmen und Verbraucher passen ihr Verhalten an, um den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und Abfall zu minimieren. Das Land Nordrhein-Westfalen hat im Jahr 2020 eine Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Damit werden die "Sustainable Development Goals" (Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen) verfolgt. Ziele sind unter anderem Maßnahmen zum Klimaschutz oder nachhaltige Produktion. Nachhaltiger Konsum schließt sich an die Ressourceneffizienz an. Ziel ist es, mit den knappen Ressourcen der Erde zu wirtschaften, ohne diese vollständig aufzubrauchen. Beim nachhaltigen Konsum ist ein weiteres zentrales Ziel, soziale Faktoren bei dem Erwerb und Gebrauch von Produkten zu beachten.

Im Vergleich zum Jahr 2021 sind die Umsätze im Leitmarkt Nachhaltiger Konsum um +2,1 % gestiegen. Auch die Anzahl der Unternehmen ist angewachsen (+4,5 %). Wachstumstreiber sind vor allem der Einzelhandel mit kurzlebigen Konsumgütern sowie Prozesse, Werkstoffe und Materialen. Die restlichen Teilmärkte konnten ebenfalls geringe Gewinne erzielen.

Der Leitmarkt Nachhaltiger Konsum hat prozentual gesehen den größten Beschäftigungsrückgang mit -2,1 % zu verzeichnen und entwickelt sich somit negativer als auf Landes- und Bundesebene (-0,3 % bzw. -0,8 %). Die negative Entwicklung betrifft alle Teilmärkte bis auf Prozesse, Werkstoffe, Materialien (+1,1 %). Der Anteil an der Gesamtbeschäftigung ging gering-fügig auf 6,7 % zurück. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten (61,1 %) sind im Kernbereich Einzelhandel mit kurzlebigen Konsumgütern tätig. Regionale Schwerpunkte des Leitmarktes bestehen im Kreis Wesel, in Herne, im Kreis Recklinghausen und in Mülheim an der Ruhr.

Ressourceneffizienz

Der Leitmarkt Ressourceneffizienz kann einen bedeutenden Beitrag zur Schaffung einer nachhaltigeren Zukunft für die Metropole Ruhr leisten. Durch die Förderung innovativer Technologien, Prozesse und Geschäftsmodelle kann die Region ihre Ressourceneffizienz steigern und gleichzeitig ökologische sowie ökonomische Vorteile erzielen. Die Entwicklung und Umsetzung von Projekten und Initiativen, die auf Ressourceneffizienz abzielen, können dazu beitragen, die Umweltbelastung zu reduzieren, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Im Jahr 2023 arbeiteten 79.502 Personen im Leitmarkt Ressourceneffizienz, was einem Anteil von 4,3 % an der Gesamtbeschäftigung der Metropole Ruhr entspricht. Die Beschäftigung in diesem Leitmarkt stieg von 2022 auf 2023 um +2,3 % (1.752 Personen), insbesondere aufgrund des starken Anstiegs im Kernbereich Energieerzeugung und -verteilung (+6,7 % im Vergleich zum Vorjahr). Dieser Kernbereich verzeichnete ein deutlich stärkeres Wachstum als im Bund (+4,8 %) oder im Land NRW (+4,1 %). Auch die anderen Kernbereiche, Wasserwirtschaft sowie Entsorgung und Recycling, verzeichneten Zuwächse, jedoch in geringerem Maße. Die Beschäftigung im Kernbereich Wasserwirtschaft stieg um +2,4 %, während der Kernbereich Entsorgung und Recycling um +1,6 % zunahm. Im Gegensatz dazu gab es in der Metropole Ruhr einen Rückgang bei benachbarten Dienstleistungen: Handel und Wartung (-3,1 %) sowie bei Labor-, Ingenieur- und Messdienstleistungen (-2,4 %).

Im Jahr 2022 erzielte der Leitmarkt Ressourceneffizienz nicht nur die höchsten Umsatzzahlen in der Metropole Ruhr mit einem Umsatz von 123,81 Mrd. Euro, sondern erreichte auch einen deutlichen Anstieg von +36,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere im Kernbereich Energieerzeugung und -verteilung gab es die höchsten Umsatzsteigerungen (+44,3 %; von 70,5 Mrd. auf 101,8 Mrd. Euro). Ebenso erhöhte sich die Anzahl der Unternehmen im Leitmarkt Ressourceneffizienz auf 6.724, was einem Zuwachs von 2,1 % entspricht. Vor allem in den Kernbereichen Energieerzeugung und -verteilung (+3,4 %) sowie Wasserwirtschaft (+3,0 %) gab es eine Zunahme der Unternehmen. Der Anteil der Mitarbeiter im Leitmarkt Ressourceneffizienz an der Gesamtbeschäftigung ist in Mülheim an der Ruhr (9,6 %) und in Oberhausen (7,8 %) am höchsten.

Urbanes Bauen & Wohnen

Der Trend zu urbanem Leben hat sich verstärkt, da die Nachfrage nach innerstädtischem Wohnraum zunimmt. Raumplanungsgesetze wurden angepasst, um die Zersiedelung zu reduzieren und die Siedlungsentwicklung nach innen zu fördern. Nachhaltiges Bauen spielt eine zentrale Rolle, wobei der Fokus auf der sinnvollen Nutzung von Rohstoffen und der Schaffung von qualitativ hochwertigen Lebensräumen liegt. Die Zukunft des Bauens liegt in kreativen und intelligenten Lösungen, die den ökologischen und ökonomischen Anforderungen gerecht werden und gleichzeitig den Charme historischer Bausubstanz bewahren.

Etwa 11,3 % der Beschäftigten in der Metropole Ruhr sind dem Leitmarkt Urbanes Bauen & Wohnen zuzuordnen. Gemessen am Beschäftigungsanteil des Leitmarktes ist besonders den bauspezifischen Dienstleistungen, darunter Handel, Vermietung und Verwaltung (45,7 %), so-wie dem Ausbaugewerbe (35,4 %) eine besondere Relevanz zuzuschreiben. Regionale Spezia-lisierungen zeigen sich insbesondere in den Städten Oberhausen, Bottrop und Herne. Im Be-trachtungszeitraum von 2022 bis 2023 ist die Zahl der Beschäftigten um 4.088 Personen (-1,9 %) auf 210.700 Beschäftigte gesunken. Die Verluste in der Metropole Ruhr sind damit deutlich stärker als im bundes- und landesweiten Vergleich (jeweils -0,3 %). Bis auf die Bereiche Bau- und Ausbaugewerbe haben alle Teilmärkte Beschäftigungsverluste verzeichnet.

Im Leitmarkt Bauen & Wohnen waren im Jahr 2022 mit Abstand die meisten Unternehmen registriert (39.243 Unternehmen). Die Umsätze werden dabei insbesondere von den Teilmärk-ten „Benachbarte Dienstleistungen: Handel, Vermietung, Verwaltung“ (+10,6 %) sowie dem Ausbaugewerbe (+9,9 %) getragen. Stärkere Verluste wurden dagegen im Kernbereich Herstellung von Möbeln und Wohnungseinrichtung (-18,9 %) verzeichnet. Trotz der Herausforderungen im Leitmarkt Urbanes Bauen & Wohnen konnten die Unternehmen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr zum Teil starke Umsätze erzielen.

Industrieller Kern & Unternehmerische Dienste

In der Metropole Ruhr entfallen 17,9 % der Beschäftigten auf den Industriellen Kern & die Unternehmerischen Dienste. Der Anteil blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg jedoch um +0,5 % von 331.494 auf 333.087. Die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten fällt positiver aus als der Landesdurchschnitt (NRW: -0,2 %), allerdings negativer als der Bundestrend (Bund: +0,7 %). Die Zunahme sozialversicherungspflichtig Beschäftigter im Leitmarkt Industrieller Kern & Unternehmerische Dienste in der Metropole Ruhr ist auf die Entwicklung des Teilmarktes Unternehmensnahe Dienstleistungen zurückzuführen. Im Gegensatz zu den Teilmärkten Werkstoffe und Materialien sowie Maschinen und Prozesse, die eine negative Tendenz aufweisen (-0,7 % bzw. -1,5 %), steigt der Anteil im Teilmarkt Unternehmensnahe Dienstleistungen um +1,6 %. Regional sind der Ennepe-Ruhr-Kreis sowie die Städte Duisburg, Hagen und Mülheim an der Ruhr gemessen am Anteil der Beschäftigten an der Gesamtwirtschaft deutlich spezialisiert im Vergleich zu anderen Ruhr-Regionen und dem restlichen Bundesgebiet.

Mit rund 83 Mrd. Euro Gesamtumsatz im Jahr 2022 ist der Leitmarkt Industrieller Kern & Unternehmerische Dienste nach dem Leitmarkt Ressourceneffizienz (ca. 123 Mrd. Euro) der zweit-umsatzstärkste Leitmarkt in der Metropole Ruhr. Ein Großteil des Umsatzes wird durch weniger als 10 % der Unternehmen des Teilmarktes Werkstoffe und Materialien erwirtschaftet. Der Umsatz im Leitmarkt Industrieller Kern & Unternehmerische Dienste ist im Vergleich zum Vorjahr um +2,1 % gestiegen, wobei die Entwicklung in den einzelnen Teilmärkten differenziert betrachtet werden muss. Während die Umsätze im Teilmarkt Unternehmensnahe Dienstleistungen um +2,8 % stiegen, gab es bei den Teilmärkten Werkstoffe und Materialien sowie Maschinen und Prozesse negative Umsatzentwicklungen (-0,6 % bzw. -3,5 %).

Best Practice in der Metropole Ruhr

Die Wirtschaft in der Metropole Ruhr ist diversifiziert aufgestellt. Die Leitmärkte untereinander eng verzahnt. Durch die fortschreitende Digitalisierung können Prozesse optimiert und Ressourcen langfristig geschont werden. Im Ruhrgebiet gibt es viele Best-Practice-Beispiele, die zeigen, wie dynamisch sich Start-ups und Unternehmen in der Region entwickeln.

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Über den Wirtschaftsbericht Ruhr

Der Wirtschaftsbericht Ruhr wird seit dem Jahr 2011 von der BMR herausgegeben. Er weist die aktuellen regionalökonomischen Kennzahlen in den acht Leitmärkten und im Industriellen Kern aus. Der Definition und Profilierung der Leitmärkte liegt grundsätzlich eine ökonomische Betrachtungsweise zugrunde. Die Zuordnungen zu den Leitmärkten beziehen sich auf die Begrifflichkeiten der Wirtschaftszweigklassifizierungen 2008.

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Ihr Ansprechpartner zum Wirtschaftsbericht Ruhr 2023

Benjamin LegrandLeiter
Unternehmenskommunikation, Pressesprecher
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